andrea witzmann
In der dunklen Ecke der Bar stellt sich mir die Erinnerung in den Weg. Ein vertrautes Gesicht, älter, schärfer in der Zeichnung, ich bin mir nach der gleißenden Helligkeit nicht sicher. In der Vorstellung unwiederholbar verwischt, verblasst, tausendmal neu gemalt in der Sehnsucht, ihr wieder zu begegnen. Wie ein ausgestorbenes Tier ausgestopft hängt die Vergangenheit an meiner grauen Seelenwand. Auf die Plätze der Stadt setzt sich die heiße Luft in einer verdichteten Blase. Pulsierend weiß springt das Wasser durch die Brunnen und grell dringt sein Widerschein durch den Spalt der Tür in die künstliche Kühle. Das Gewand klebt an mir wie das nasse Fell der Wasserratten, die im Tiber treiben. Auch ich treibe unaufhaltsam, auf sie zu. Die Bilder überschlagen sich träge, die Worte wühlen sich an die Oberfläche: 'Schön dich in Rom wieder zu sehen'.
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